Unterstützung von Herzens-Projekten
Dies ist der erste Blogbeitrag auf Gofurnit und er handelt von einem Thema, welches mich in unserem letzten Urlaub sehr bewegt hat. Es geht um die Rettung, Hilfe und Pflege von Hunden und Katzen auf Koh Mak, einer kleinen Insel in Thailand sowie die Unterstützung der freiwilligen Helfer vor Ort. Doch bevor ich mich den Ereignissen der letzten Tage widme, muss ich etwas weiter zurück auf der Zeitachse. Denn vor knapp sieben Jahren, im Winter 2012, habe ich den Entschluss gefasst, meine Zeit irgendwann sinnvoller einsetzen zu wollen, als in 9 – 5 Jobs, welche weder der Gesellschaft noch der Umwelt einen Mehrwert bieten. Damals war ich gerade mitten in meinem Studium und absolvierte ein Pflichtpraktikum für eine PR-Agentur. Ein paar Jahre später habe ich endlich mit Gofurnit meinen Beschluss in die Tat umgesetzt, anfangs mit dem Plan für jede verkaufte Leuchte einen Anteil der Wiederaufforstung der Regenwälder zukommen zu lassen. Auch wenn dies ein aktuell unglaublich wichtiger Beitrag zum Schutz des Klimawandels darstellt, hatte ich zwei, sagen wir mal ‚Bedenken‘ mit diesem Vorhaben.
Die erste war relativ schnell klar, denn ich musste mich nur einmal kurz im Netz umschauen und fand dutzende bis hunderte Initiativen, von kleinen Startups bis großen Firmen, welche sich genau diesem Zweck gewidmet hatten. Ich wollte definitiv nicht auf irgendeinen Trend aufspringen, denn ich hatte das Gefühl, dass hier auch sehr viel ‚Greenwashing‘ betrieben wurde. Der zweite Grund, welcher mich zögern ließ, war der Bezug zu der Thematik. Man könnte meinen, was mich denn jetzt geritten hat? Holzfurnierleuchten und die Aufforstung von Wäldern liegen ja ziemlich nah beisammen. Jedoch geht es mir in diesem Fall um einen persönlichen Bezug und weniger um den inhaltlichen zwischen Produkt und Philanthropie. Wir sind alle Teil dieses Planeten und sollten dazu beitragen, unsere Umwelt zu erhalten. Diesbezüglich achten wir bei unseren Leuchten unter anderem schon beim Einkauf der Materialien auf Nachhaltigkeit durch die ökologische FSC-Zertifizierung der Furniere und kurze Lieferwege mit deutschen Lieferanten. Aber es gibt eben auch Initiativen, welche monetäre Hilfe mindestens genauso dringend benötigen. Und eine dieser volontären, sozialen Initiativen habe ich in den letzten Tagen zufällig kennen – und lieben – gelernt.
Am Ende unserer Reise im Dezember 2019 von Chiang Mai, über Koh Chang nach Koh Mak haben wir auf dieser noch sehr naturbelassenen Insel einige tolle Menschen kennen gelernt. Erst Silke, die sich Anfang des Jahres mit einem sehr schönem Beach-Restaurant ‘By the Sea‘ einen kleinen Traum erfüllt hat. Nebenbei erwähnt, solltet ihr mal auf Koh Mak sein, schaut dort unbedingt vorbei – es ist wirklich lohnenswert. Während wir an unserem ersten Abend auf Koh Mak also Silke kennen lernten, kamen wir auch ins Gespräch über ihre Bar, die Insel und das Leben drum herum. Uns fielen direkt die vielen Hunde und Katzen auf, welche frei und teilweise wild auf der Insel zu leben schienen. Auch am Strand an der Bar waren Hunde, die aber zu ihr bzw. anderen Angestellten ‘gehörten‘. Ich schreibe das bewusst in Anführungszeichen, denn eigentlich gehören diese Tiere niemanden so richtig, aber es gibt einige, welche sich an das Zusammenleben mit den Menschen gewöhnt haben bzw. auch direkt bei ihnen geboren und aufgewachsen sind. Somit gibt es bei vielen Hunden und Katzen oft jemanden, der anfängt, sich für die Tiere verantwortlich zu fühlen. Daraus wächst dann oft eine innige Verbundenheit, wie es auch bei Silke mit ihren Hunden der Fall war. Anfang des Jahres wurden fünf süße Welpen geworfen, die dann direkt ‚einen Besitzer‘ bekamen. Mango, der Barchef, kümmert sich liebevoll um Tweila, eine unglaublich verspielte und etwas schüchterne Dame.
Die Hunderasse ist mir, und ich glaube auch den Bewohnern der Insel, nicht wirklich bekannt. Aber in der Galerie sind ein paar Bilder. Silke erzählte uns also an dem Abend von der Koh Mak Animal Clinic, welche von einem ausgewanderten Amerikaner namens Kevin und seiner Frau betrieben wird. Diese haben einen von dreien ihrer Hunde retten können und kümmern sich auf der gesamten Insel um die Tiere – und das alles komplett kostenlos. Die Hunde wurden leider vergiftet, was unglaublich fürchterlich ist und für zwei kam leider die Hilfe zu spät … Das hat mich so baff gemacht, dass wir am nächsten Tag mit dem Scooter vorbeigefahren sind und dort Kevin direkt und spontan antrafen. Der plante zwar gerade nicht mit unserem Besuch aber zeigte uns dennoch ungefragt die gesamte Klinik, erzählte von den Tierärzten, welche dort zwischen 4 Wochen und 6 Monaten auf komplett freiwilliger Basis ohne Bezahlung leben und sich um die Tiere kümmern.
Das sind oft junge Menschen, die gerade ihr Studium der Tiermedizin abgeschlossen haben und so auf Reisen etwas Gutes tun. Die gesamte Klinik basiert auf Spenden. Diese werden oftmals von Besuchern, also den Touristen gegeben, die den Einsatz einfach sehr schätzen oder aber von den auf der Insel ansässigen Resort-Inhabern, oft nachdem eines ihrer Tiere die Hilfe der Tierärzte in Anspruch nehmen musste. Dies kommt relativ oft vor, denn die Tiere benötigen eine ganze Reihe an Behandlungen.
Denn auf Koh Mak, einer Insel mit gerade einmal 12 km Umfang, leben schätzungsweise knapp 1.000 Hunde und viele Katzen. Von den 1000 Hunden wurden laut Kevin und seinem Team ca. 300 sterilisiert. Das ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben der Animal Clinic, denn das Leid der Tiere hat ihren Ursprung in der sich immer weiteren verbreitenden Anzahl derer. Viele der lokalen Thailänder lieben die Hunde und Katzen war, aber nur so lange, wie diese ihnen ihre Geschäfte nicht vermiesen. Und genau hier zwickt es eben gewaltig. Denn durch die hohe Anzahl und ohne Sterilisationsmaßnahmen nicht zu stoppende Ausbreitung der Tiere kommt es immer wieder zu Tierquälereien. Die lokalen Betreiber der Strandbars, Restaurants oder Hotels wissen sich dann oftmals nicht anders zu helfen, als Giftköder auszulegen, die Hunde zu erschießen oder mit heißem Fett zu übergießen - alles in der Hoffnung, dass diese fernbleiben und ihr Geschäft mit den Touristen nicht versauen. Denn diese haben Angst, dass die vielen wilden Hunde die Touristen von ihrer Bar, Resort oder was auch immer fernhalten.
Deshalb, so der Betreiber der Koh Mal Animal Clinic, ist Aufklärung und Sterilisation so wichtig. Jedoch hat sich ersteres in den letzten Jahren auch als sehr kompliziert erwiesen, denn viele Thais wollen ihre Hunde (also die halb-wilden, welche aber im und um Resort aufwachsen, geduldet und gefüttert werden) aus ‘kulturellen‘ Gründen nicht kastrieren. Somit geschieht dies nur nach und nach und die Tierärzte kämpfen gegen einen sich bildenden Teufelskreis. Weitere Ausbreitung führt zu mehr Tierquälerei. Diesen Kreislauf können die Tierärzte nur durch Spenden unterbrechen, indem die Gelder in die vorsorgliche Sterilisation der Hunde und Katzen investiert wird, in die Aufklärung der lokalen Bevölkerung und in Impfstoffe und Medikamente für verletzte Tiere. Die Flüge, welche die Tierärzte brauchen um auf die Insel zu kommen, werden immer von Ihnen selber bezahlt. Auch die Verpflegung auf der Insel wird nicht direkt durch Spenden finanziert. Einige Resorts und Restaurants haben sich zusammengetan und bieten abwechselnd an je einem Tag pro Woche kostenloses Essen für die Tierärzte und die Inhaber der Klinik an.
In Zukunft soll durch Spenden auch die Klinik ausgebaut werden, denn die kann wirklich jeden Cent gebrauchen. Es bedarf dringend weitere Shelter, damit die Tiere auch länger dort bleiben können, wenn diese eine Behandlung benötigen. Es bedarf Analyse und Diagnostikgeräte, damit Resultate sofort verfügbar sind und Proben nicht erst auf das Festland geschickt werden müssen. Das verzögert die Diagnostik um mehrere Tage. Auch ein bis zwei Bungalows mit einfacher Ausstattung sind geplant; damit die Tierärzte einen Anreiz haben, auch in der Regenzeit dort zu bleiben, wenn Sie ihre Unterkunft nicht selber zahlen müssen. Denn es ist unglaublich schwer für Kevin und das Team, alle paar Wochen neue Ärzte anlernen zu müssen. Die kennen die Insel, die Resorts und Straßen nicht und müssen sie sich insbesondere jedes Mal aufs Neue das Vertrauen der Thais aufbauen.
Als ich also Kevin zuhörte, während er uns das alles erzählte und ich mit eigenen Augen sehen konnte, wie viel Herzblut er, seine Frau sowie die Ärztinnen und die Ärzte in diese Klinik investieren, ich die teilweise schwer verletzten Hunde sah, um welche sich dort gekümmert wurde – da konnte ich in dem Moment nicht anders, als Kevin meine Hilfe anzubieten. Da wurde für mich sofort klar, dass Bäume zwar wichtig sind aber dieses Projekt von nun an eine hohe Priorität in meinem Leben hat.
Von den Erlösen der letzten Monate haben wir nun die Animal Clinic unterstützt und 50 Impfungen ermöglicht. Ab sofort unterstützt ihr mit jeder Leuchte die ihr kauft die Animal Clinik auf Koh Mak, welche dringend auf Spenden angewiesen ist. 5% unserer Gewinne spenden wir vorerst an Kevin und sein Team. Ihr tut etwas Gutes, damit das Gleichgewicht zwischen Tier und Mensch auf der Insel in Takt bleibt und das Leiden der Hunde und Katzen ein Ende hat. Mittelfristig werden wir uns weitere wohltätige Projekte raussuchen, welche uns am Herzen liegen und die Unterstützung dieser Projekte ne nach Dringlichkeit variieren.
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